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1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 109

1829 - Leipzig : Hinrichs
in der Schlacht bei Chäronea (338) über die vereinigten Griechen, erhielt die von den Phocicrn verwirkte Stimme in dem Rathc der Amphiktyonen, und ward zum Oberfeld- herrn der Griechen gegen Persien ernannt. — So waren nun alle griechische Freistaaten unter die macedonische Vormundschaft gebracht, aus welcher sic selbst Philipps Ermordung durch den (wahrscheinlich mit persischem Golde erkauften) Palisanias (336) nicht befreite, weil sein geistvol- ler, kühner, und durch Aristoteles gebildeter Sohn, Alexan- der, nicht nur des Vaters gut geübtes Heer, .sondern auch hauptsächlich den großen Plan erbte, den Thron von Susa zu stürzen. 36. N o m. Wahrend Griechenland in diesem Zeitalter die höchste Blüthe der republikanischen Freiheit und der Entwickelung und Ausbildung der Künste und Wisienschaften verlebte, ward in Rom die Grundlage der republikanischen Verfassung gelegt und Roms künftige Größe darauf gegründet. Tac- qui n i u s S u p c r b u s, durch Mord zur Regierung gelangt, war der letzte König Roms. Der langverhaltcne Un- wille gegen ihn und seine Familie wogte auf bei dem freiwilli- gen Tode der durch seinen Sohn Sextus entehrten Lucre- t i a. Auf immer ward die königliche Regierung in Nom ab- geschafft; Iuniüs Brutus und Tarquinius Collatr- nus traten (509) als die ersten Eonsulen an die Spitze des neugeschaffenen Freistaates, und jährlich ward die consularische Würde erneuert. Langwierige Kriege mit den Etruskern und Latei- nern zogen sich durch den Anfang dieses Zeitraumes hin, und im Innern strebte das Volk fortdauernd gegen die an- gemaßtc Macht der Patricier (des römischen Adels) an, bis endlich feine Rechte durch die Würde der Volkstribunen gesichert wurden. Nun kehrte das aus Nom gewanderte und auf einem Berge gelagerte Volk zurück, und stritt von neuem gegen die vordringenden Feinde des Staates. Doch unter den beständig fortgesetzten Kriegen, wo in den Zeiten allgemeiner

2. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 92

1829 - Leipzig : Hinrichs
Erfter Seitraum. Personlichkeit im Fnnern und in den Kriegen mit den Nach- barn zu bcwirken vermochtcn, und alle Ankampfe gegcn die konigliche Macht, so wke die Aufhebung derselben, ging nicht von den Plcbejern, sondcrn von den Patriciern und von dem machtigcn Senate aus. Bei dieser Verfassung war es mog- lich, dast ctn Staat, dcr als Kolonie viellcicht kaum drci Meilen Umfang halte, endlich, nach langen innern und autzern Sturmen, weltbeherrschend, und cine streng be- rechnete Stadt verfassung die Staatsverfassung des machtig- sten Reiches des Alterthums werden konnte. Lange blieben diesem Staate die Wissenschasten und die Kunste fremd; sie und die ersten Gesetze Roms waxen keine einheimische, son- dcrn cine aus dcr Fremde geholte Pflanze. Nach den gewohnlichen (altern) Angaben, stand Nom nicht ganz drittchalb Zahrhunderte (bis 509 v. C.) untcr Konigcn. Dem Stifter Romulus folgte der Sabincr N u m a P o m p i l i u s (bis 679 v. C.); Tullus Host i- lius (679—640 v. C.), der Alba zcrstorte, und dessen Be- wohner aus den albanischen Huge! nach Rom versetzte, so wie er ganz Latium behcrrschte; Ancus Marti us (640 — 617), der die Kolonie und den Hafen von Ostia anlegte, und dadurch die Schiffahrt Roms bcgrundete; der Etruskcr Tarquinius Priscus (617—579), unter welchem Roms Macht erweitert, und Rom selbst vcrfchonert ward; Ser- vius Tullius (579 — 539), der zuerst das Volk nach dem Vermogen schatzte, und es zu diesem Zwecke in Classen und Centuricn eintheilte; und Lucius Tarquinius Super- bus, der durch cine Vcrschwdrung gegen semen Schwieger- vatcr und Borganger zur Regierung gelangte. Rollin, histoirs romaine. 9^. (T. 10—14 von Cre- vier). Teutfch, Lpz. u. Brest. r6thle. i/Zgff. 8. tie ^1ont6l<^ui6u, considerations 5 nr les causes de la grandeur des Romains et de leur decadence. Par. 1734. N. E. Lausanne, 1750. 8. Oliv. Goldsmith, roman history, from the founda- tion of the city of Rome to the destruction of the western Empire. 2 T. Lond. 1769. 8. Teutfch (von Benzler), N. A. ^Thle. Leipz. 1782. 8. Adamf erguson, the history of progress and termi-

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 162

1829 - Leipzig : Hinrichs
Vierter Zeitraum. Liphilinus aus dem Dio Cassius. H e r o d i a n. E u t r o p. A u r e l i u S V i c t o r. Scriptores liisto- l’iae auguslae minores.) Die Mörder des Eommodus erhoben den bejahrten Pertinaz' (192) auf den Thron, und die Garden und der Senat erkannten ihn an. Die Festigkeit und Geradheit aber, mit welcher er die Mißbrauche der vorigen Negierung auf- hob, und besonders die völlig gesunkenen Finanzen durch Einschränkungen am Hofe und bei dem Heere wieder zu verbessern suchte, war dem verdorbenen Geiste der Garden zuwider. Er fiel, nach einer kurzen Negierung, durch einen Aufstand derselben (28. Marz 193); darauf boten die Garden die Kaiserwürde feil. Didius Zu lian u s erstand sie als der Meistbietende. Als aber Septimius Severus, der an der Spitze der Legionen in Zllyrien stand, sich Nom näherte, sprach der Senat über den Didius Zulianus (1. Zun. 193) das Todesurtheil aus. Nach ihm bestieg mit großen Feldherrntalenten Septimius Severus (193 — 211) den Thron; auch brachte er, nicht ohne Strenge, neue Ord-. nung und Haltung in das Reich; nur daß er ausschließend die Soldaten begünstigte. Unter ihm blühten die berühmten Nechtsgelehrten Papinian und lllpian. Seine beiden Söhne folgten ihm zugleich auf dem Throne. Doch erstach der ältere, Bassianus (bekannter unter dem Namen Cara calla), seinen jüngern Bruder Geta, und regierte sechs Zahre (211 — 217) nach Grund- sätzen des Caligula und Nero. Er fiel als Opfer der Ver- schwörung des Obersten der Leibwache Macrin, der nach ihm (217) den Thron bestieg, aber (schon 218) auf einem Hcercszuge in Asien ermordet ward. Ein Seitenverwandter des Septimius Severus, B a ssi a n u s H e l i o g a b a l u s (218—222), schwang sich durch Bestechung der Legionen auf den Thron. Die Negierung dieses unreifen Zünglings war ein Gemisch der kindischsten Thorheiten, der wildesten Verschwendung und dee ausschweifendsten Wollüste. Er fiel durch die Garden. Sein von ihm, auf Verlangen des Senats, adoplirter Vetter und Nachfolger, Alexander Severus (222—235), brachte seltene Anlagen und eine

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 165

1829 - Leipzig : Hinrichs
Von Probus bis Constantin. 165 dem er die Alemannen, Vandalen und Gothen, und in Asien die Königin Zenobia von Palmyra besiegte. Freiwillig aber räumte er (274) Da eien, und versetzte die dortigen römischen Kolonisten nach Mösicn. Seine frühzei- tige Ermordung in Zllyrien (275) hinderte ihn in der Aus- führung seiner wohlthätigen Entwürfe zur Wiederherstel- lung des Reiches.— Nach einer halbjährigen Thron- crledigung besetzte der Senat, auf Verlangen des Heeres, den Thron mit dem Greise Claudius Tacitus (275), der aber schon 276 auf einem Zuge gegen die Gothen starb. 63. Von Probus bis Constantin. (Quellen von Diocletian an bis 476: Zofimus. Am- mianuö Marcellinus. Paulus Orosius. — Von den christlichen Geschichtsschreibern: Eusebius, mit seinen Fortsctzcrn: Sokrates, Theodore^ Sozomcnusrc. — Außerdem für die Constitutio- nen der Imperatoren der Codex Theodosianus und Justinianeus.) Probus, ein Illyrier, ward darauf von den syrischen Legionen (276 — 282) auf den Thron erhoben. Seine Siege gegen die Teutschen am Rheine und an der Donau und ge- gen die Perser verwischten in ihm jene Mäßigung selbst ge- gen seine Feinde nicht, die unter seine wesentlichsten Vorzüge gehörte. Er trieb die Franken, mit denen sich Bataver und Friesen verbunden hatten, in die batavischen Moraste zurück; die Burgunder mußten, mit Wiedererstattung ihres ganzen Raubes, den Rückzug erkaufen. Am Neckar und an der Elbe pflanzte er den römischen Adler auf; auch war es seine Absicht, ganz Germanien zur römischen Provinz zu machen. Seine Soldaten gewöhnte er an strenge Zucht; allein eben diese wilde Maffe ermordete ihn (Aug. 282) in einem plötz- lich ausgebrochencn Aufstande. Da ward der Anführer der kaiserlichen Garde, Au re- lius Carus (282—283), von dem Heere zum Kaiser er- hoben, der seine beiden sehr ungleichen Söhne, den Aure- lius Carinus, einen der verworfensten Menschen, und den

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 173

1829 - Leipzig : Hinrichs
Von Theodos. isobc bis z. Untergänge d. abend!. Reiches. 173 cien ein, und die Ostgothen dehnten sich in Pannonien von Wien bis Belgrad aus. Nach Attila's Tode glaubte der elende Valentinian3 keine Gefahr mehr befürchten zu dürfen, und stieß selbst (454) dem tapfern Aktivs das Schwert in die Brust. Doch als Valcntinian die Gemahlin eines römischen Sena- tors entehrte, ward er (455) ermordet. Gegen den neuen Kaiser Maximus erschien der von Valentinians Wittwe nach Italien gerufene Genfer ich an der Mündung der Li- der, und Maximus ward nach einer dreimonatlichen Ne- gierung , auf der Straße von seinen eigenen Soldaten ge- tödtet. Rom öffnete dem Gen sec ich die Lhore ohne Wi- derstand, der dcßhalb auch nur mit der Plünderung sich zu begnügen versprach. Vierzehn Tage und Nächte (15 — 29. Iun. 455) dauerte diese völlige Plünderung der Haupt- stadt der Welt. Auf der Rückkehr der Vandalen nach Afrika ging aber das einzige Schiff von Genscrichs Flotte unter, auf welchem sich die geraubten Kunstschätze befanden. — Dis zur völligen Auflösung des römischen Westreichs folgten neun unbedeutende Regenten in demselben schnell auf einander. Der Anführer der im römischen Solde stehen- den Ausländer, der Svcve Nie im er, stieß (450) den Avi- tuö vom Throne, auf welchen er (457) den Majocian erhob, den er aber nach vier Jahren (461) rödtcn ließ, und an seiner Stelle den Libius Severus ernannte. Nach dessen Tode (465) blieb der Thron zwei Jahre lang unbe- setzt, wahrend welcher Zeit Nie im er, doch ohne den könig- lichen Titel, allein herrschte, bis von Konstantinopcl aus, wo man die Ansprüche auf die Ernennung oder Bestätigung der Regenten des Westreichs nicht aufgab, der dortige Patricier Anthcmiuö vom Kaiser Leo, doch mit Einwilli- gung des Ricimcr, zum abendländischen Kaiser (467) ernannt ward. Anthemius und Ricimer starben im Jahre 472. —. Nun ward der Schwiegersohn des letzten Valentinians, Anicius Olybriuö, zum Augustus ernannt, der aber (472) nach drei Monaten starb, worauf Glycerius zu Ravenna den Purpur nahm, doch ohne in Konstantinopel anerkannt zu werden. Hier ward vielmehr Julius Nepos

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 153

1829 - Leipzig : Hinrichs
Octavian als Alleinherrscher. 153 und vereinigte dagegen die Kraft und Macht des ganzen Staates in seiner Person. Keine blutigen Thaten, keine Schreckensscenen bezeichnetcn die folgenden Zeiten seiner lan-- gen Negierung, die friedlich und den Wissenschaften und Künsten wohlthätig war, in der aber auch, weil während derselben ein ganzes Geschlecht abstarb, der republikanische Geist allmählig verschwand. Das nördliche Spanien und das westliche Gallien wurden unter ihm völlig den Römern unterworfen; hartnäckiger waren aber die Kämpfe gegen die Teutschen. Ein Theil der- selben fiel in Oberitalien ein. August schickte seine Stief- söhne (von seiner zweiten Gemahlin Livia), Tiberius und Drusus, gegen sie, und Teutschland ward bis an die Donau (15 v. C.) von Rom abhängig. Schon früher war Pannonien (35 v. C.) und Mösien (29 v. C) be- zwungen worden. Darauf trat Drusus in Gallien auf, und begann (seit 12 v. C.) seine Kämpfe mir den Teutschen auf dem rechten Rheinufer. Nach den Niederlagen, die er den Che- ruskern, Ten^terern und Cat ten beibrachte, drang er (10v. C.) bis an die Weser, und (9 v. C.) bis an die Elbe vor. Der Mangel an Lebensmitteln nöthigte ihn zur Rückkehr, und ein unglücklicher Sturz vom Pferde in seinem Lager bei Mainz beschleunigte seinen Tod. — Er hinterließ zwei Söhne, den Drusus Ger man i cus, und d'en nach- maligen Kaiser Claudius. Nun ging Tiber an den Rhein, nachdem ihn August, nach dem Wunsche der Livia, adoptirt, zugleich aber auch genöthigt hatte, den Germanicus zu adoptiren, obgleich Tiber selbst einen Sohn, den Drusus, besaß. Tiber stand nicht ohne Glück, aber nicht mit so glänzendem Erfolge, wie ehemals sein Bruder, den Teutschen gegenüber. Auf ihn folgte (2—9 nach C.) O.uintilius Varus, ein stolzer, habsüchtiger und unthätiger Mann, dem der kühne junge Fürst der Cherusker, Hermann, im Teutoburger Walde (9 n. C.) eine völlige Niederlage beibrachte. Tief fühlte August diesen Verlust; auch schickte er den Tiber nebst dem Germanicus nach Teutschland, die Schmach des

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 157

1829 - Leipzig : Hinrichs
Von Tiber bis Nero. 157 Sejan/ mischte/ ein Minister/ der selbst den Tiber dahin vermochte, daß er Rom verließ, und auf der Insel Capreä lebte, während daß der Günstling den Staat bis 31 nach C. mit Willkühe beherrschte, bis er durch die bejahrte Muttee des Germanicus beim Imperator gestürzt, und, nach dem über ihn ausgesprochenen Todesurtheile des Senats, h i n g c r i ch- tet ward. — Tiber, dessen Blutdurst im hohen Alter immer höher stieg, ward (37) von einem seiner Vertrauten mit Betten erstickt. Ihm folgte der von ihm adoptirte, noch lebende, jüngste Sohn des Germanicus, Cajus Caligula (37—41). Acht Monate regierte dieser mir einer Menschlichkeit, die ihm all- gemeine Liebe gewann. Dann fiel er aber in eine gefährliche Krankheit, von der er nur zu genesen schien, um die Folge- zeit seiner Regierung mit den schändlichsten Thatcn und mit den willkührlichsten Machtstreichen des Despotismus und der wildesten Grausamkeit zu bezeichnen. Er fiel als das gerechte Opfer einer Verschwörung. Die Garden erhoben nach ihm seinen bejahrten Oheim, Len schwachen Claudius (41 — 52), auf den Thron, der zwar selbst (43) einen Feldzug nach Britannien unternahm, bald aber blos das Werkzeug seiner schändlichen Weiber, der Messaline und Agrippine, und der Freigelassenen Nar- cissus und Pallas ward, die unter seinem Namen mit der wildesten Grausamkeit wüthetcn. — Agrippine bewirkte bei dem Kaiser die Adoption ihres, ihm von dem Domitius zuge- brachten, Sohnes, des Domitius Nero, der auch, nach des Claudius Vergiftung, mit Ucbergehung dessen Sohnes, des Britanniens, von den Garden als Cäsar ausgeruftn ward. Nero (51 — 68), ein Zögling des Seneca, äußerte im Anfänge seiner Regierung edle Grundsätze, und machte einige gute Anstalten. Bald aber überließ er sich eben so den kin- dischsten und zügellosesten Ausschweifungen, wie den wildesten Grausamkeiten. Britannicus, seine eigne Mutter, seine Ge- mahlin Octavia, sein Lehrer Seneca, und Tausende von edlen und reichen Römern erlitten unter ihm den Tod. Er selbst durchzog als Harfenist und Mimiker Italien und Griechen- land, während seine Lieblinge in Rom willkührlich regierten.

8. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 159

1829 - Leipzig : Hinrichs
Von Nerv a bis Commodus. 150 Einflusses zurückgab, die Delationen und judicia majestatis aufhob, und mehrere große Gebäude in Rom (z. B. das Coliseum) aufführte. — Unter ihm ward in Palästina, wel- ches (44) römische Provinz und zu Syrien geschlagen wor- den war, wegen der beständig erneuerten Empörungen der Juden, Jerusalem (2. Sept. 70) durch den Titus ein- genommen und zerstört^). Dieser Titus, der schon im 1.70 zum Cäsar (Nachfol- ger) ernannt worden war, folgte (79—81) seinem Vater, und gab das seltene Beispiel eines Fürsten, der auf dem Throne besser ward, als er vorher gewesen war. Gerech- tigkeitsliebe, Wohlthätigkeiound Sanftmuth bczeichnctcn seine kurze Negierung, und erwarben ihm allgemeine Liebe und An- hänglichkeit. Unter ihm verheerte (79) der Vesuv die Städte Hcrculanum und Pompeji, und eine Feuersbrunst in Rom, so wie die Pest, richteten große Zerstörungen an. Titus that bei diesen öffentlichen Unglücksfallen alles, was väter- liche Sorgfalt zur Linderung derselben beitragen konnte. —* Ihm folgte sein jüngerer Bruder Domitianus (81—- 96), der bald den Weg des Tibers, Caligula und Nero betrat, und sich den wildesten Ausbrüchen der Habsucht, Wollust und Grausamkeit überließ.- Er stützte seinen Despo- tismus auf das Militair, dessen Sold er erhöhte. Unter ihm geschahen die ersten glücklichen Angriffe der teutschen Völkerschaften auf die römischen Provinzen. — Er ward (96) in seinem Zimmer erwürgt. 60. Von Nerva bis Commodus. (Quellen: für Trajans Negierung der Pancgyricus des jüngern Plinius; für Hadrian sein Leben in den Scriptt. histor. augustae minor. 5 für Ant 0- ninus Pius und Marc Aurel ihr Leben vom Julius Capitolinus ebendas.) Der Senat ernannte, nach dem Erlöschen des flavischen Hauses, den bejahrten Nerva (96 — 98) zum Kaiser. Das *) Jacq. Basnage, histoire des Juifs, depuis Jesus-Christ, jus- qu’à présent. N. E. 15 T. à la Haye, 1716. 8.

9. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 91

1829 - Leipzig : Hinrichs
Italien. 91 Die älteste italienische C u l t u r findet sich bei den E t r u s- kern, eine Eultur, die auf diesem Boden allmählkg entstan- den, und den Etruskern eigenthümlich gewesen zu seyn scheint, obgleich die Etrusker selbst eine Mischung iberischer, altgalli- schcr und pelasgischer Stamme waren. Sie ging allmählig, unter verschiedenen politischen Verhältnissen, auf Rom über. Sagen von beständigen Kriegen zwischen den kleinen Völ- kerschaften und Staaten Italiens haben sich aus dem Mythen- alter derselben erhalten. Die Kriege in Latium, die angeb- liche Ankunft des Aeneas mit seinen Trojanern, die gute Aufnahme, die er beim Könige Latinus von Latium gefunden haben soll, der ihn mit seiner Tochter Lavinia vermählte, worauf ihm Aeneas ganz Latium bezwingen half, und dann dessen Nachfolger ward, obgleich sein Sohn Askanius, der Stifter von Alba longa (ums Jahr 1150 v. E.), wohin er die Hauptstadt verlegte, eine Zeitlang den Etruskern zins- bar werden mußte, gehören in dieses Mythenalter. Selbst auf der Stiftung Noms, einer Kolonie von Alba longa (ums Jahr753 v. C.), angeblich durch die Zwillingsbrüder Romu- lus und Nemus, aus der Nachkommenschaft des Askanius, begründet, die mit einer Horde wehrhafter Männer zwischen die Kolonie des Evander an der Tiber sich eindrängtcn, so wie auf dem ganzen (245 Jahre langen) Zeiträume der römi- schen Könige ruht das Dunkel desmythenaltcrs, mit vielen Lücken und Sagen von sehr verschiedenartigem Inhalte. Aus diesem Mythenalter treten nur folgende Ereignisse als die wichtigsten hervor: Nom gehörte, sogleich seit seinem Entstehen durch Kolonisten von Alba longa, zum Städtebunde der La- teiner, und trat, nach langen Kämpfen und erst nach der Zerstörung von Alba longa, an die Spitze, dieses Bundes. Die Grundlage der Verfassung Noms beruhte auf dem Unterschiede der P a t r i c i e r und Plebejer, auf der Elien- tel, auf einem sehr alten (auf den Romulus zurückgeführten) religiösen Cultus, der die Pricsterherrschaft von sich ausschloß, weil die Priester keine besondere Kaste im Volke bildeten, auf der kriegerischen Tapferkeit der Bürger, und im Privatleben auf der Strenge der väterlichen Ge- walt. Die Könige galten nur so viel, als fle durch ihre

10. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 161

1829 - Leipzig : Hinrichs
Von Nerva bis Eomnrodul. 16t denslicbe war der unterscheidende Charaktcrzug beider Fürsten. So edel aber auch beide Fürsten waren; so unverkennbar trat doch auch, wahrend ihrer Negierung, das durch die vorigen Zeiten und Ereignisse langst begründete Sittenvcrderben unter allen Ständen des römischen Reiches hervor. llnter An tonin us Pius blieb die unter Hadrian ein- geführte treffliche Einrichtung des Ganzen; die Provinzen blühten zu neuem Wohlstände auf; einzelne Unruhen wur- den bald gestillt, und die Teutschen an den Grenzen des Reiches von Angriffen auf dasselbe abgehalten, fo wie die vom Don her sich nähernden Alanen zurückgcfchlagen. — Im Geiste des Antoninus Pius wirkte Marc Aurel (161 — 180) fort, der den Beinamen des Philosophen auf dem Throne zu behaupten wußte. Sein Leben war der treff- lichste Beleg zu Zeno's Lehren, die ec schon in einem Alter von 12 Jahren angenommen hatte, und die er in seinen Büchern eis iavr6v so meisterhaft entwickelte. Sein Mitregcnt Berus (161 —169) war ihm desto unähnlicher, und meist in auswärtigen Kriegen abwesend. Ernsthaft war unter Marc Aurels Regierung der Krieg mit den rohen Marco- mannen, an welchem er selbst in acht Feldzügen Thcil nahm, um die unter Trajan gezogene Donaugrenzc des Reichs und das erworbene Dacien zu behaupten. Mit seinem Tode (17. Marz 180) verschwand das gol- dene Zeitalter des römischen Reichs auf immer. Sein Sohn Titus Commodus Autoninus (180 — 192) entweihte nur zu bald durch Ausschweifungen und Mordlust den. ehr- würdigen auf ihn vererbten Namen, und trat in die Fuß- tapfen des Nero. Seine eigene Buhlerin gab ihm, im Ein- verständnisse mit dem Präfcctus Prätorio Lätus, einen be- rauschenden Trank, und ein gedungener Gladiator mordete ihn während des Rausches. D. H. Hege wisch, über die für die Menschheit glücklichste Epoche in der römischen Geschichte. Hamb. 1801. 8. (Von hier an Gibbon.) 61. Von Pertinax bis Alexander Severus. (Quellen vom Pertinax bis Diocletian: die Auszüge des Pvlih kl. W. 6te Ausl. 11
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